„Ruta Pacífica de las Mujeres" Frauen in der Friedensbildung (2023)

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In Kolumbien setzen sich Frauen aus allen Teilen des Landes für die Friedensbildung ein. Ein Beispiel dafür ist die feministische Bewegung „Ruta Pacífica de las Mujeres“, die seit 1996 auf nationaler Ebene agiert und sich aus Vertreterinnen von 300 Organisationen aus 18 Departments des Landes zusammensetzt .

Teresa Aristizábal Sánchez
Teresa Aristizábal Sánchez

Teresa Aristizabal Sánchez ist eine der Gründerinnen dieser feministischen Bewegung. Sie stammt aus Medellín, ist Sozialarbeiterin und beschreibt sich als Feministin, Menschenrechtsverteidigerin, Aktivistin und Pazifistin. Ihre Tätigkeit in der „Ruta Pacífica de las Mujeres“ beginnt, als sie eine Studie im Urabá antioqueño, einer stark vom bewaffneten Konflikt betroffenen Region, durchführt. Sie wird Zeugin von den zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, denen die Frauen dieser Region ausgesetzt sind. Diese Situation motiviert sie, sich mit anderen Kolleginnen zusammenzuschließen und auf die spezifische Situation der Frauen aufmerksam zu machen. Sie gründen die feministische Bewegung, die sich gegen den Krieg und für den Frieden einsetzt.

Teresa arbeitet in verschiedenen Regionen des Landes und konzentriert sich unter anderem auf die psychosoziale Beratung, sowie die Betreuung für vom Krieg betroffene Frauen und die Dokumentation von Geschichten von Frauen, die Opfer des bewaffneten Konflikts wurden. Ihr Beitrag zur Friedensbildung seit mehr als 25 Jahren ist bemerkenswert.

Damaris Palacios
Damaris Palacios

Damaris Palacio, ebenfalls Aktivistin und Menschenrechtsverteidigerin der „Ruta Pacífica de las Mujeres“, arbeitet im Department Chocó für den Frieden. Sie selbst erlebte die Gewalt des bewaffneten Konflikts in ihrer Heimatregion. Heute unterstützt sie die von Gewalt betroffenen Frauen, indem sie diese motiviert, über ihr Erlebtes zu sprechen. Die Förderung der Selbstfürsorge und des Selbstschutzes sind wichtige Bestandteile ihrer Arbeit. Dazu gehört auch, den Frauen zu helfen und ihnen bewusst zu machen, dass sie sich nicht schuldig fühlen müssen für das, was ihnen widerfahren ist. Die Gewalt gegen Frauen wird hierbei sichtbar gemacht, sie werden über ihre Rechte informiert und durch ein Frauennetzwerk gestärkt. Damaris trägt somit im Rahmen ihres Aktivismus bei der „Ruta Pacifica de las Mujeres“ zur Friedensbildung bei.

Lisinia Collazos
Lisinia Collazos

Auch Lisinia Collazos Yule ist Teil der feministischen Friedensbewegung und Überlebende des bewaffneten Konflikts. Lisinia gehört einer indigenen Gemeinschaft im Department Cauca an. Sie begann ihren Aktivismus in der Ruta Pacifica de las Mujeres, als sie zusammen mit 70 anderen, ebenfalls vertriebenen Familien nach Bogotá ging. Dort machte sie auf die prekären Umstände und die Gewalt in ihrer Region aufmerksam. Sie entdeckt den Aktivismus und das Führungspotenzial in sich und beginnt gemeinsam mit anderen Frauen für ihre Rechte einzustehen. Laut Lisinia gibt es bereits viele indigene Frauen, die für den Frieden kämpfen. Ihre Teilnahme an Friedensdemonstrationen, die Arbeit in ihrer Gemeinschaft, bei der auch die Männer die Frauen in ihren Interessen unterstützen, sowie ihr Einfluss in der Kommunalpolitik sind wichtige Beiträge zur Friedensbildung.
Diese Beispiele zeigen die Vielfalt in der Friedensbildung durch Frauen in Kolumbien und die bewundernswerte Kraft der sozialen Anführerinnen in ihrer Arbeit. Gleichzeitig sollten sie als Aufruf dienen, besonders für Frauen frühzeitig Unterstützung zu bekommen und der Gewalt vorzubeugen.

Literatur:
„Ruta Pacífica de las Mujeres“. (11 de junio de 2023).

Mujeres lideresas aportan a la construcción de la paz.

Link Ruta Pacifica de Mujeres

Autorinnen: Maria Mauersberger und Carla Beck

Autor

Maria Mauersberger

Maria Mauersberger ist Sozialarbeiterin und hat einen Master-Abschluss in Sozialarbeit von der Nationalen Universität von Kolumbien sowie ein Diplom in Sozialpädagogik von der Fachhochschule Erfurt, Deutschland. Im Jahr 2021 schloss sie ihr Studium an der Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales, Argentinien, mit einem Diplom in Gender und Gerechtigkeit in Lateinamerika ab.
Seit 2008 lebt sie in Kolumbien und arbeitete zunächst in Interventionsprojekten mit Straßenkindern in den Städten Cartagena und Bogotá. Sie war Beraterin des kolumbianischen Vizeministeriums für Justiz in Fragen des Strafvollzugs und auch Beraterin des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für die Entwicklung eines Strafvollzugsmodells für ehemalige Kämpfer der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) im Rahmen des Friedensprozesses. Sie war Beraterin der Mission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zur Unterstützung des Friedensprozesses in Kolumbien, wo sie politische Vorschläge für die Gestaltung von Programmen zur sozialen Wiedereingliederung von Mitgliedern illegaler bewaffneter Gruppen, denen die Freiheit entzogen wurde, entwickelte. Derzeit arbeitet sie an der deutschen Botschaft in Bogotá und ist Rechtsvertreterin der Fundación Mujeres en Paz Colombia, die sich für die Durchsetzung der Menschenrechte von Frauen, Führungspersönlichkeiten und gefährdeten Bevölkerungsgruppen einsetzt. Gleichzeitig absolviert sie ein Diplom in Menschenrechten bei der UNO und ist als UN-Freiwillige registriert.
Maria ist Autorin mehrerer veröffentlichter Artikel über Menschenrechte und Sozialarbeit mit Menschen, die ihrer Freiheit beraubt sind, sowie mit Führungspersönlichkeiten und Frauen, die Opfer des bewaffneten Konflikts in Kolumbien geworden sind. Bei Veranstaltungen an kolumbianischen und deutschen Universitäten sensibilisiert sie Studenten und Professoren für Sozialarbeit und Aktionsforschung in Konfliktkontexten.

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